CCTF-Standpunkt

Ein zentraler Aspekt der Nachhaltigkeit ist die Langlebigkeit von Produkten. Während moderne Autos oft nach wenigen Jahren durch neue Modelle ersetzt werden, verkörpern Oldtimer das genaue Gegenteil. Die Fahrzeuge, die vor mehreren Jahrzehnten gebaut wurden, sind noch heute auf den Straßen unterwegs – in einem technisch einwandfreien Zustand. Ihre Pflege, Wartung und Restaurierung tragen dazu bei, dass sie über viele Jahre hinweg genutzt werden können. Im Vergleich dazu müssen moderne Fahrzeuge in immer kürzeren Zyklen ersetzt werden, was eine erhebliche Belastung für die Umwelt darstellt. Die Produktion neuer Fahrzeuge, insbesondere die Herstellung von Batterien für Elektroautos, verbraucht immense Ressourcen und Energie.

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Oldtimer durch ihren älteren technischen Stand per se umweltschädlicher seien. Der Punkt, der oft übersehen wird, ist die Nutzungsintensität. Oldtimer werden in der Regel nicht als Alltagsfahrzeuge eingesetzt, sondern fahren im Jahr nur wenige Tausend Kilometer – viele sogar deutlich weniger. Damit verursachen sie über ihre gesamte Lebensdauer hinweg weitaus geringere Gesamtemissionen als moderne Fahrzeuge, die täglich im Einsatz sind. Es gibt Studien, die belegen, dass die Emissionen eines Oldtimers pro Jahr, aufgrund der geringen Fahrleistung, deutlich unter denen eines modernen Fahrzeugs liegen können, das täglich auf der Straße ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Kontext der Umweltbilanz von Oldtimern ist die Tatsache, dass es sich bei diesen Fahrzeugen um wiederaufbereitete Fahrzeuge handelt. Anstatt ein komplett neues Auto zu bauen – ein Prozess, der enorm viele Rohstoffe und Energie benötigt – wird bei Oldtimern auf vorhandene Ressourcen zurückgegriffen. Ersatzteile werden oft aufbereitet oder es handelt sich um nachgefertigte Teile in kleinen Mengen. In der Restauration steckt viel Handarbeit, was einen ressourcenschonenderen Ansatz darstellt als die großindustrielle Neuproduktion von Fahrzeugen. Auch der hohe Anteil an Recycling ist bei Oldtimern beachtlich: Viele Teile und Materialien, die in alten Fahrzeugen verbaut sind, werden wiederverwendet oder aufbereitet, anstatt entsorgt zu werden.

Auch in der Welt der Oldtimer gibt es Fortschritte, die helfen, die Umweltbelastung weiter zu senken. So gibt es etwa Umrüstungsmöglichkeiten auf bleifreies Benzin oder den Einsatz von alternativen Kraftstoffen wie E-Fuels, die aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Diese Entwicklungen zeigen, dass sich auch Liebhaber von historischen Fahrzeugen den ökologischen Herausforderungen unserer Zeit stellen und aktiv Lösungen suchen, um die Umweltbelastung weiter zu reduzieren. Viele Clubmitglieder arbeiten aktiv daran, ihre Fahrzeuge auf einen möglichst umweltschonenden Betrieb umzustellen, ohne dabei den historischen Charakter zu verfälschen.

Oldtimer sind nicht nur Fortbewegungsmittel, sie sind ein Stück lebendige Geschichte. Sie erzählen Geschichten von Innovation, Ingenieurskunst und Design, die oft in der heutigen Automobilwelt verloren gehen. Ihre Erhaltung trägt zur Bewahrung dieses kulturellen Erbes bei. Die Frage der Nachhaltigkeit muss auch in einem breiteren Kontext gesehen werden: Es geht nicht nur um den reinen CO2-Ausstoß, sondern auch um den bewussten Umgang mit materiellen Gütern und deren Wertschätzung. Ein Oldtimer ist ein Beispiel dafür, wie Dinge, die mit Sorgfalt und Leidenschaft gebaut wurden, über Jahrzehnte hinweg ihre Relevanz behalten und so Ressourcen schonen können.

Als Oldtimer-Club sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst. Wir fördern eine verantwortungsvolle Nutzung von Oldtimern und setzen uns dafür ein, dass unsere Mitglieder umweltbewusst handeln. Dazu gehört nicht nur der sparsame Einsatz der Fahrzeuge, sondern auch die Verwendung von umweltfreundlichen Werkstoffen und Pflegeprodukten sowie eine umweltschonende Wartung. Darüber hinaus unterstützen wir den Austausch über neue Technologien, die dabei helfen, Oldtimer auch in Zukunft möglichst emissionsarm zu betreiben.